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Gestrickt habe ich:
- More Coriolis socks: fertig
- Silky Strength: etwas weiter
- Marin: mehr als zwei Drittel fertig
- Socks with a Twist: aufgezogen
Gesponnen habe ich:
- etwas mehr von dem grünen Seiden-Cap
- rotes BFL/Seide/Viskose/Bambus für einen Pi Shawl ca. 80 Gramm fertig
- Kaschmir
- Kamel
Gewoben habe ich:
- zweites Brettchenwebband fertig
- drittes auch
Genäht habe ich:
- den Schnitt für das schwarze Kleid durchgepaust und ausgeschnitten
Erwähnt wurde:
- Ausfasernd-Podcast, Folge „Reboot“
- Kloster Andechs
- Snapdragon Tam und Flip-Tops
- Personal Footprints
- Anna Dalvi Pi Shawl
- Sarah Jane Adventures
- Skulduggery Pleasant
- Georg’s Spinning Challenge
- Applesies and Fox Noses
- Tablet Weaver’s Group
- John Mullarkey Videos
- Tabby Brettchenwebrahmen
- Barbara von Kunschtwerk
- selbstgenähtes Sommerkleid
- Gewichtswebstuhl
- Jane Patrick’s Buch
- Winterkatze
- Sewaholic Einnähen von Reißverschlüsse mit der Hand
Die Linkshänderin says
Hallo Susanne,
auf das schwarze Kleid bin ich schon sehr gespannt. Ich beschäftige mich zurzeit auch mit dem Nähen von Kleidern aus Webstoffen.
Zum Thema Textilproduktion möchte ich noch Folgendes ergänzen:
Man kann weniger Zeug einkaufen, auf Qualität, also Verarbeitung, Passform, Kombinierbarkeit und Vielseitigkeit (bei welchen Gelegenheiten kann ich das anziehen?) achten und mehr das Zeug nutzen, was schon im Schrank hängt. Sachen reparieren statt wegwerfen, wenn mal eine Naht aufgeht oder ein Knopf abreißt. Oder auch mal ein Teil anpassen: Wenn die Farbe ungünstig ist, kann man das Teil umfärben; eine Hose, die einen Tick zu lang ist, kann man kürzen; nach einer Gewichtsänderung kann man Teile enger oder weiter machen (in gewissen Grenzen). Dazu gehört auch, sich mal mit der Frage zu befassen: Welche Farbe und Form steht mir? Anstatt sich nach der Mode zu richten und diese nach kurzer Zeit wieder auszusortieren, weil sie einem nicht steht oder inzwischen unmodern ist. Es gibt genug Änderungsschneidereien, da kostet es z.B. 10 Euro, wenn man den Reißverschluss einer Hose austauschen lässt. Bei einer guten Hose lohnt sich das und der Schneider kann seinen Arbeitsplatz bzw. seine Selbständigkeit behalten, anstatt Hartz IV beantragen zu müssen, das wir ja auch bezahlen müssen. Und wenn nur die Leute im Billigdiscounter einkaufen würden, die sich wirklich nichts Teureres leisten können, wäre es auch schon besser. Aber da kaufen ja leider auch ganz viele Leute ein, die sich durchaus Fair, bio etc. leisten können.
Second Hand finde ich besonders bei Kindersachen sehr hilfreich, weil die Sachen oft zu klein sind, bevor sie kaputt gehen. Außerdem sind die Teile schon so oft gewaschen, dass jegliche Chemie gut ausgewaschen ist. Bei neuen Sachen muss man ja teilweise wirklich Angst um die Gesundheit haben, so fies wie die stinken.
Aber auch als Erwachsene können wir gut gebrauchte Sachen kaufen oder z.B. auch in der Familie tauschen oder verschenken und ggf. ein wenig ändern, z.B. die Hosenbeine kürzen.
Außerdem finde ich schon, dass man etwas verändert, wenn man seine Kleidung wenigstens zum Teil selbst herstellt. Denn wenn man einmal ein T-Shirt selbst genäht hat, sieht man die Billigteile z.B. von H&M mit ganz anderen Augen und kauft sie im besten Fall nie mehr. Viel Inspiration zu diesem Thema gibt es übrigens beim Me Made Mittwoch Blog, da treffen sich jede Woche über 100 Frauen virtuell, die ihre Oberbekleidung selber herstellen. Manche Frauen nähen sich sogar Unterwäsche oder Schuhe! Außerdem gibt es dort auch Spendenaktionen, z.B. wurden da Weihnachten 2014 in Afghanistan für mehrere Frauen Ausbildungsplätze zur Näherin finanziert.
http://memademittwoch.blogspot.de
Was das Platzproblem beim Nähen betrifft: Früher hatte man deutlich weniger Wohnraum pro Person als heute und trotzdem hatten die meisten Haushalte eine Nähmaschine. Meine Oma hat früher mit ihrer Mutter, ihrem Mann und ihren Kindern in einer 1-Zimmer-Wohnung gelebt und dort wurde trotzdem genäht. Gestrickt und gehäkelt natürlich auch. Das ist nur eine Frage der Prioritäten. Ich nähe übrigens auch auf einer alten Quelle-Nähmaschine, die damals 70 Euro gekostet hat und bin sehr zufrieden mit ihr. (Aber wenn nicht, nehme ich eine der anderen drei, die hier so rumstehen *hust*) Heutzutage zahlt man viel Miete, um den großen Fernseher, die Stereoanlage, die DVDs, Berge von Kleidung zu lagern. Dasselbe gilt für das Zeitproblem: Heutzutage wird viel Zeit für Fernsehen, Twitter, Facebook, Internet und so weiter verbraucht, die kann man sicher anders nutzen.
Das Thema hat viele Aspekte und wenn jeder einfach mal anfangen würde, wenigstens ab und zu mal einen der o.g. Punkte zu berücksichtigen, wäre uns allen sicher schon ein großes Stück geholfen. Ich sage immer: “Jeder Schritt in die richtige Richtung ist ein Schritt in die richtige Richtung.” Es muss nicht die eine perfekte Lösung sein, die alle Faktoren und Ansprüche berücksichtigt. Das funktioniert meist eh nicht.
Gute Nacht & viele Grüße,
Henriette
DamnedSnob says
Hallo Susanne,
vielen Dank, dass Du mein Thema aufgegriffen hast und weitere Aspekte eingebracht hast. Genauso habe ich mir das gewünscht. Dieser Austausch über verschiedene Formate und Blogs etc. hinweg. Social Media wie es sein soll. Und viele kleine Schritte in die richtige Richtung. (Huhu auch an Henriette an der Stelle)
Dass nicht für jede neue Technik gleich ein kompletter Maschinenpark angeschafft werden muss, ist auch ein wichtiger Punkt. Den habe ich ja nur ganz kurz angerissen in Richtung gebraucht kaufen bzw. gemeinsam nutzen, ich habe auch lang auf der Nähmaschine meiner Mutter genäht , die ein Singer-Discounter-Teil war, wenn ich zu Besuch war bzw. auf der in der Volkshochschule, die ganzen anderen Arbeiten habe ich dann immer zu Hause vorbereitet bis zur nächsten Gelegenheit, an die Maschine zu können. Gerade beim Kleidung-Nähen ist der eigentliche Nähteil an der Maschine ja zeitlich oft das geringste.
Aber eine echte Herausforderung (wahrscheinlich mehrjährig) wäre es ja schon mal, eine Jeans komplett selbst zu machen… Mein Schwager hat letztes Jahr in Griechenland ein paar Baumwollblüten vom Feld gepflückt und mir eine überlassen. Die Samen daraus sind derzeit zu 5 etwa 15cm hohen Pflänzchen herangewachsen, zwei davon werde ich probehalber auf den Balkon pflanzen, die anderen drinnen im Topf behalten. Mal sehen, ob die blühen und wenn ja, wieviel da wohl abfällt. Dann wäre der erste Schritt getan, dann nur noch spinnen mit der selbstgebauten Spindel, weben mit dem selbstgebauten Gewichtswebrahmen, im Herbst /Winter ein abgeworfenes Hirschgeweih im Wald suchen, um Hornknöpfe herzustellen und per Hand nähen. 😉
Mit Brennessel-Fasern hat hier beim Spinntreff auch schon einer experimentiert, das ist in kleinen Mengen und mit Gerätschaften, die sich so im Haushalt finden aber schon recht aufwändig.
Es ist superspannend, das mal aus zu probieren, aber DIY wird nicht der Weg sein, in eine gerechtere Textilproduktion – zumindest nicht für alles. Denn selbst wenn am Ende durch Minimalisierung keine großen Kosten entstehen, ist es natürlich ein Privileg die Zeit, Muse und Energie für derlei Experimente zur Verfügung zu haben.
Liebe Grüße
DamnedSnob